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Bandologie Newletter 006 (02.09.2009)
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für diesen Newsletter: Nils Kolonko
Das findest du in diesem Newsletter:
1.
Wie man sogar künstlerisch wertvolle Instrumentalmusik erfolgreich verkauft
2.
Warum ein Pressefoto ein Ergebnis, kein Startpunkt, sein sollte
3.
Info Video: "So funktioniert das Musikgeschäft für eine Band heutzutage"
1. Wie man sogar künstlerisch wertvolle Instrumentalmusik erfolgreich verkauft
"Absolut faszinierend", dachte ich als Marketing-Fachmann immer wieder, als mein Bruder, Tim, mir in Hamburg
die Live DVD des Pianisten Joja Wendt vorspielte.
Was ich dort sah, war nach meinem bisherigen Verständnis von
'kommerzieller Musik' eigentlich unmöglich (dieser Newsletter geht also insbesondere an alle Bands, deren Musik
sich bisher nur wenig verkauft hat, sowie an alle 'Indie'-Bands und Musiker mit einem hohen, künstlerischen
Anspruch):
Die dreiköpfige Band mit Joja Wendt als Frontmann spielte Instrumentalmusik! Und zwar meistens Jazz,
Swing oder sogar Klassik. Und das vor einer ausverkauften Konzerthalle, in der das Publikum johlte, begeistert
applaudierte und den Star am Klavier abfeierte!
Mir stand erstmal der Mund offen. Wie einige von euch wissen, war
ich mal Produktmanager bei einer Plattenfirma und wir haben dort sehr erfolgreich Popmusik verkauft. Bei diesen
Hit-Produktionen, viele davon von Dieter Bohlen und seinem Team, war einer der wichtigsten Faktoren der Gesang. Ohne
Gesang, so ist man sich bei den meisten Plattenfirmen einig, kann man Musik eigentlich gar nicht verkaufen, oder nur an
ein sehr kleines Publikum beziehungsweise als Hintergrundmusik an Fernsehsender oder ähnliches.
Joja Wendt
beweist allerdings eindrucksvoll das Gegenteil und verkauft seine Musik an ein großes, zahlendes Publikum.
Und
dann wurde es mir klar: Die Gründe, warum Joja Wendt mit seiner Show so erfolgreich ist, liegen nicht nur in der Musik.
Und auch nicht allein in seiner Live-Show, zu der wir gleich noch kommen. Sondern in einem Bereich, auf den die meisten
Bands, die etwas erreichen wollen, viel zu wenig achten: die Ansagen!
Dass Joja Wendt virtuos Klavier spielt,
ist schön und gut. Würde er mir ein Demoband vorspielen und mir nur diese Info geben: "Ich spiele virtuos Klavier;
hier, hör mal!", würde ich antworten: "OK, und wie weiter? Wie funktioniert dein Produkt?" ... von 90%
aller Musiker würde ich auf diese Frage keine Antwort kriegen, häufig folgen dann auch Ausreden (Bandologie Buch,
Kapitel: "Ausreden von Musikern und
deren Lösungen"), sowie alles in allem ein ziemliches Herumgedruckse. Möglicherweise käme vom Musiker noch
der Hinweis, das Publikum hätte heutzutage einfach kein Verständnis mehr für tolle Musik. Kurzum: unser Gespräch wäre
schnell beendet und ich würde den Pianisten mit einigen Tipps ausstatten und ihn erstmal wieder in seine kreative
Ideen-Werkstatt entlassen.
Joja Wendt hat allerdings Antworten. Und zwar welche, die sich kräftig gewaschen
haben! Für alle von euch, die bisher zu wenig Energie und Gedanken auf ihre Live-Ansagen verwendet haben, kommen jetzt
Hinweise und Tipps, die eure Musikverkäufe buchstäblich "von Null auf 100 mit ein paar gut platzierten Worten"
bringen können!
Motiv:
Joja Wendt 02; Details zur Lizenz am Ende des Newsletters.
Eine Live-Ansage von Joja Wendt, die in der
Regel jeweils ungefähr 1 bis 4 Minuten dauert und bereits für sich selbst genommen 'Entertainment' bietet, könnt
ihr euch folgendermaßen vorstellen:
1. Zunächst mal beginnt Joja Wendt kurz und knapp eine Situation
aus seinem persönlichen Leben zum umreissen, in der er sich befunden hat. Auf der besagten Live DVD berichtet er zu
jedem Titel von einer Station seiner Weltreise. Wer das Bandologie Ebook "Werbetexten
für Musiker" gelesen hat, versteht sofort: Hier wird ein Teil der "vier P" angesprochen, also die
vier Grundbedürfnisse, die jeden normalen Menschen in positive Stimmung versetzen. In diesem Fall "Pleasure",
also Vergnügen und Abenteuer (die Weltreise und die folgende, spannende Geschichte). Die Aufmerksamkeit des Publikums
ist geweckt.
2. In der Regel erzählt Joja Wendt dann von einer Besonderheit, oder von einem besonderen
Menschen, den er getroffen hat. Genau betrachtet stärkt er damit auf geschickte Weise seinen sozialen Status (er
berichtet davon, dass er mit angenehmen / spannenden Menschen in Kontakt ist). Indirekt verrät er damit sinngemäß und
sehr geschickt: "Liebes Publikum, ich bin NICHT 'der typische Künstlertyp und Pianist', der stundenlang
allein in seinem Kämmerlein sitzt und Etüden rauf- und runter nudelt, sondern ich bin ein abenteuerlustiger Kerl, immer
auf der Suche nach etwas Besonderem und ich erfreue mich sowohl an den Menschen in meiner direkten Umwelt, als auch an
den 'kleinen Besonderheiten des Lebens', die ich dann zu Musik verarbeite." ... Das würde Joja Wendt
natürlich niemals so direkt sagen, denn das wäre etwas seltsam, ... er verrät das nur indirekt, durch seine Geschichten.
3. Ja, ich möchte es mit dem Marketing-Begriff "Produktgeschichte" bezeichnen, was Joja Wendt
da zu jedem seiner Songs zuverlässig mitliefert. Ohren gespitzt, liebe Musiker, denn die reine Musik von Joja Wendt ist
genau so schwer zu vermarkten, wie jede andere, toll gespielte und künstlerisch wertvolle Instrumentalmusik. ... Joja
Wendt hat allerdings 'den' Verkaufstrick jedes erfolgreichen Produktes entdeckt: Er liefert den Käufern einen
direkten Nutzen. In diesem Fall unter anderem eine unterhaltsame Geschichte und somit auch eine direkte, menschliche
Verbindung zu seinen Musikstücken. Er erfüllt, wie jeder gute Entertainer, damit den Bereich "Pleasure", den
ein Musikfan üblicherweise erfüllt kriegen möchte, wenn er sich eine Band ansieht oder anhört. Selbstverständlich
sind seine Geschichten für Leute gemacht, die zunächst mal nicht sonderlich viel von Musik verstehen müssen. Und die
musikalischen Besonderheiten in den Stücken sind ebenfalls für jeden Laien klar erkennbar.
4. Jede gute
Produktgeschichte braucht natürlich eine(n) "USP"; eine "Unique Selling Proposition". Übersetzt also
einen "einzigartigen Verkaufs-Vorteil", oder auch "Alleinstellungsmerkmal". Man könnte auch
vereinfacht sagen: "Lieber Kunde, das, was du bei mir erhältst, kriegst du sonst nirgendwo auf dem Markt in dieser
Form." Ihr habt es natürlich geahnt: Joja Wendt liefert eine(n) solche(n) USP zu jedem seiner Songs. Ich würde
sogar vermuten, wenn er zu einem Song mal NICHT einen einzigartigen Verkaufs-Vorteil hat, dann würde er einen dafür
entwickeln, oder den Song nicht spielen. Damit sind wir schon beim nächsten Thema:
5. Seine Geschichten
haben Top-Qualität. Dort wimmelt es nur so von emotionalen Aufhängern, angebrachten und intelligenten, gut
verständlichen Scherzen und Kuriositäten. Meine persönliche These ist: Angenommen, Joja Wendt würde seine Musik
einfach spielen und seine Show einfach so machen, dann würde nur ein Bruchteil des Publikums verstehen, was er da gerade
macht. Demzufolge wäre die emotionale Bindung bei den meisten Menschen nicht aufgebaut und das Publikum würde ihn nicht
als besonders starken und hörenswerten Musiker wahrnehmen. Kurzum: ohne seine kleinen 'Verkaufsgeschichten' wäre
Joja Wendt wahrscheinlich nicht so wohlhabend, wie er jetzt ist. ... Er hat sozusagen die Größe, sein virtuoses
Klavierspiel NICHT als 'die Kunst' allein zu betrachten, sondern er nutzt seine beeindruckenden Fähigkeiten am
Klavier eher als Gesprächs-Aufhänger und gelegentlich als Ausgangspunkt für eine Geschichte. ... Natürlich OHNE dabei
direkt zu sagen, dass er ein hervorragender Pianist ist. ... Somit geht es zum nächsten Punkt:
6. Joja
Wendt liefert, was er verspricht. Und zwar im vollen Umfang und häufig noch cooler oder besser, als man es sich
vorgestellt hat. Dabei verspricht er gar nicht mal riesige Dinge und das würde ihm auch nicht gut stehen. Eher verkauft
er eine spezielle Art von 'Kleinkunst-Feeling', die ihn absolut sympathisch macht.
7. "Das
Auge isst mit". Ich würde darauf wetten, dass Joja Wendt sich dessen bewusst ist, dass laut Studien ungefähr 70%
aller Menschen insbesondere über ihre Augen besonders gut wahrnehmen. Vielleicht hat er das in einem gewissen Ebook über
das Werbetexten für Musiker gelesen :D ... oder er hat einfach ein Gespür dafür, was Menschen haben möchten. Wie auch
immer der Grund ist: Er liefert etwas zum Anschauen. Und zwar etwas jeweils spektakuläres und unterhaltsames! Zudem,
dazu kommen wir gleich noch, findet in seinen Show-Einlagen häufig eine Entwicklung statt, die der Zuschauer dann
verfolgen und nachvollziehen kann. Und zwar, auch das erkläre ich gleich genauer, eine Entwicklung, die begeisternd ist
und die man gern an Freunde und Bekannte weiter erzählt, weil der Inhalt der dadurch erzählten Geschichte sehr
'cool' gemacht ist.
=> Exkurs: Möglicherweise möchtest du jetzt bereits loslegen und die Dinge
für deine eigene Band anpacken! Vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, um dein Musikprojekt von einem
schlecht verkaufbaren Kleinkunst-Projekt zu einem erfolgreichen Top-Seller zu machen!
An diesem Punkt könnte
es also direkt mit deiner Band oder deinem Musikprojekt weiter gehen: Checke doch sofort mal gedanklich
durch:
• Liefert deine Band ebenfalls etwas zusätzlich zur Musik, das eine emotionale und unterhaltsame,
möglicherweise auch interaktive Verbindung zum Publikum aufbaut? Beispielsweise durch besonders spannende Ansagen und
gut durchdachte Show-Einlagen, so wie bei Joja Wendt? (Wenn nein: hier könnte euer Brainstorming los gehen;
möglicherweise ist dabei ein Bandologie Band Coaching
sinnvoll, um eure Band auf ein neues Level zu bringen.) • Wenn ja: liefert deine Band solche Elemente regelmäßig und
zuverlässig, also als festen Bestandteil der Show, oder eher zufällig bei 'gut gelungenen' Auftritten?
Möglichweise gibt es gute Ansätze, die man zu einem festen Show-Bestandteil ausbauen sollte. (So, wie übrigens
beispielsweise der geniale Entertainer Helge Schneider das nach vielen erfolglosen Jahren als Kleinkünstler tat.) •
Gibt es bei euch für das Publikum zu jedem Song etwas Neues, das man als Zuschauer nachvollziehen kann? (Stichwort:
Entwicklung! Mehr dazu folgt weiter unten in diesem Newsletter). • Wenn ja: haben diese Inhalte, die ihr dort
vermittelt einen hohen Erinnerungswert und sind so cool, dass man sie nach dem Konzert gern weiter an Freunde erzählen
würde, weil man eine coole Band entdeckt hat? (Wenn nein: zurück zu Punkt 1! ;) ) • Alles in allem (ich stelle das in
letzter Zeit immer wieder fest): Habt ihr ein Verständnis dafür, auf welchem Niveau 'die Latte' für eine
erfolgreiche Profi-Band liegt? Wisst ihr überhaupt genau, welche Erfolgsfaktoren bei einer Band entscheidend sind und
wie man die in der Praxis am besten gestalten kann?
... Was ich gerade in den Punkten genannt habe ist das
Niveau, auf dem Joja Wendt sich bewegt. DAS ist das Niveau, auf dem plötzlich Musik verkaufbar wird, die vorher aus
finanzieller Sicht hoffnungslose Kleinkunst war. Zu diesem spannenden Thema könnt ihr übrigens ebenfalls in diesem
Newsletter mehr erfahren. Und zwar gratis, in dem kürzlich per Video aufgezeichneten Gespräch zwischen Marc
Weissenberger und mir. (Siehe Punkt drei dieses Newsletters.)
Motiv:
Joja Wendt 03; Details zur Lizenz am Ende des Newsletters.
Es gibt heute viel zu Lesen in diesem
Newsletter und das hat einen Grund: ich möchte euch mit eurer Band zu einem Wendepunkt oder einer erneuten Verbesserung
inspirieren, sodass ihr eure 'Produkte' (beispielsweise Musikstücke, Alben, Merchandising, Live-Show) auf ein
besser verkaufbares Level bringen könnt, als das bisher der Fall war.
Gerade gestern erhielt ich übrigens
eine Email von einem jungen Rock-Musiker, bei dem unter anderem das Bandologie Buch eine Rolle in seiner Entwicklung
spielte. Zitat: "Bandologie war bestimmt auch ein Faktor der Sache. (...) Haben ja im Mai mit Silbermond
gepielt, das war echt grandios. Und für uns auch der Beweis gewesen: Es funktioniert. Haben so ein krassen Merch Umsatz
gemacht. Alle unsere USB-Sticks waren danach weg. Das wärs so im Schnelldurchlauf." (Mehr von dieser jungen
Band gibt es hoffentlich bereits im nächsten Newsletter oder per Video-Interview; ich halte euch auf dem
Laufenden.)
Jetzt kommen wir aber erstmal, wie versprochen, noch zu der Show von Joja Wendt, denn auch die sorgt
dafür – in Kombination mit seinen Ansagen und seinen virtuosen Fähigkeiten – dass sein Publikum begeistert von ihm ist.
Der wichtigste Faktor in seiner Live-Show ist meiner Meinung nach, dass sich während der Show und häufig sogar
innerhalb der Musikstücke, etwas entwickelt. Wie eine Art Zaubertrick oder eine Geschichte in Bildern, vermittelt dieser
Musiker sozusagen eine zweite Ebene der Unterhaltung, zusätzlich und häufig sogar maßgeschneidert zu seiner Musik.
Hinweis: Bei mindestens 98% aller semiprofessionellen Bands sucht man solche Elemente in einer Live-Show vergeblich!
(Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl: Die Bands, die beginnen, in diesem Bereich Dinge umzusetzen, heben sich sofort
deutlich vom Rest ab.) Wenn man als Zuschauer eines semiprofessionellen Live-Konzertes "Glück" hat, dann hat
sich die Band zumindest eine statische Show ausgedacht, also eine grundsätzlich gute Bühnen-Optik. (Ich schätze, selbst
das bieten übrigens nur ca. 10-20% aller semiprofessionellen Bands.) Dort fehlt dann allerdings meistens die
Entwicklung. Musikalisch gehen die Stücke weiter, aber optisch sieht der Zuschauer bei jedem Song in etwa das Gleiche
...
Nur damit wir uns richtig verstehen: Es gibt eine ganze Reihe von etablierten Profi-Bands, die das genau so
machen. Beispielsweise die Toten Hosen oder auch Tokio Hotel liefern im Wesentlichen eine solche, 'statische'
Show, in der die einzige, optische Aktion daraus besteht, dass die Musiker sich, mehr oder minder künstlerisch wertvoll,
über die Bühne bewegen. Das kann also durchaus funktionieren. ... Aber warum nicht einfach mal etwas Neues machen(!) und
einen drauf setzen, so, wie Joja Wendt?! (Ich hoffe, ihr erinnert euch alle an das Bandologie Gratis Ebook
"Wie man als Musiker
mit Neuerungen seine Hörer begeistert (Innovationen)".)
Für diejenigen von euch, die jetzt neugierig
geworden sind und bereits die Gedanken los gehen: "Wie schaffe ich es demnächst, mit meiner Band eine mitreißende,
verkaufende Live-Show zu machen?", beschreibe ich im Folgenden eine beispielhafte 'Geschichte', die bei
Joja Wendt auf der Bühne passiert:
Motiv:
Joja Wendt 04; Details zur Lizenz am Ende des Newsletters.
Praxis Beispiel für eine sehr gelungene
Live-Show zu einem Musikstück. Der "Ping Pong Song":
Joja Wendt erzählt dem Publikum eine
Produktgeschichte zu dem nun folgenden Song. (Übrigens ist mir natürlich schon klar, dass dieser Musiker wahrscheinlich
noch nie daran gedacht hat, dass er dort 'Produktgeschichten' entworfen hat. Für ihn sind das wahrscheinlich
einfach 'Erklärungen', oder ganz simpel 'Ansagen'. Aber aufgrund des doch sehr gezielten Inhaltes, nenne
ich diese kurzen Ansprachen hier zur besseren Erklärung weiterhin 'Produktgeschichten'. Auch, um zu zeigen, dass
eine solche 'Erklärung', wenn sie die oben genannten Kriterien enthält, durchaus ein wesentlicher Bestandteil
des Gesamtproduktes sein kann.) Mehr Details über den Aufbau und die Inhalte dieser Geschichten steht ja bereits weiter
oben in diesem Newsletter.
Die Show zum Song geht los: Zwei attraktive Tischtennis-Spielerinnen kommen auf die
Bühne und beginnen, auf dem Konzertflügel von Joja Wendt, Tischtennis zu spielen. Die Spielerinnen schlagen die Bälle
gleichmäßig und es entsteht ein Takt. Der Musiker setzt passend zum Tischtennis-Spiel auf seinem Flügel ein. Erstaunen;
Gelächter und kurzes Raunen im Publikum. Als die drei den Takt erfolgreich halten und Joja Wendt das Erkennungsthema des
Songs spielt, folgt nach wenigen Sekunden ein erster, spontaner Szenen-Applaus des Publikums.
Es geht weiter, –
Action: Joja Wendt spielt mit der linken Hand weiter Klavier, mit der rechten Hand steigt er in das Tischtennis-Spiel
ein. Zweiter, lauterer Szenen-Applaus. Jemand ruft: "Whoo!", Stimmung kommt auf. Jetzt merkt man: was man
gerade geboten bekommt ist 'richtig geil'.
Der Musiker spielt sein Stück; jetzt duckt er immer seinen
Kopf weg, und eine der Spielerinnen zieht mit dem Schläger knapp an seinem Kopf vorbei (erneut: Action!). Plötzlich
soliert der Pianist virtuos am Klavier und hört dann auf zu spielen. Seine Begleitband spielt weiter ... er spielt mit
den Frauen "Runde" und alle drei laufen um seinen Konzert-Flügel! (Der Ball wird nun höher und langsamer
gespielt; das wird gleich noch mal wichtig.) Gelächter und der dritte Szenen-Applaus des Publikums! Joja Wendt
steigt aus der Tischtennis-Runde wieder aus und setzt sich wieder ans Klavier. Die Spielerinnen spielen den Ball jetzt
wieder in der Original-Geschwindigkeit und Joja Wendt setzt erneut im Takt ein. Vierter Szenen-Applaus des Publikums!
Die Leute beginnen jetzt, zu der Swing-Musik mitzuklatschen! Die Stimmung im Saal ist bestens.
Finale: Joja
Wendt spielt mit der linken Hand weiter Klavier und stellt mit der rechten Hand eine Miniatur-Tischtennisplatte auf den
Konzertflügel. Direkt im Anschluss spielt er, passend zur kleineren Platte, die Erkennungs-Melodie des Songs in einer
deutlich höheren Tonart. Die Spielerinnen spielen jetzt auf der Miniatur-Platte weiter. Erneutes Erstaunen; damit hat
niemand gerechnet. Kurz darauf wird dem Musiker der Tischtennisball zugespielt und er(!) beendet das Spiel (wer sich
damit auskennt: er übernimmt hier ganz streng betrachtet die Alphatier-Rolle; man sieht ganz klar, wer bei dieser Show
'der Haupt-Akteur' ist: Joja Wendt). Er spielt den Ball auf seinen Flügel, sodass der Ball "aus-schwingt"
(er springt auf der Oberfläche des Flügels, bis er zum Stillstand kommt). Passend dazu spielt Joja Wendt einen Abgang
auf dem Klavier, der entsprechend dem Sprungverhalten des Balles zu Ende schneller wird! Als der Ball zum Stillstand
kommt, endet auch der Klavier-Lauf. Was für ein Abgang! Fünfter, jetzt tosender Applaus des Publikums innerhalb von nur
wenigen Minuten. Joja Wendt ruft in den Applaus: "Einen riesen Applaus für Sarah Textor und Melanie Greil!"
Für die Kommunikations-Spezies unter euch: Diese Aussage enthält zwei Inhalte. Erstens: Er feuert sein Publikum noch mal
an; spricht einen indirekten Befehl aus: "Einen riesen Applaus ..."; zweitens: er positioniert sich großzügig
und leitet den Applaus an seine Bühnen-Helferinnen weiter: "für Sarah Textor und Melanie Greil!". Wieder kann
man erkennen wer bei dieser Show die Chef-Position übernimmt. Und zwar sehr geschickt verpackt, unterhaltsam und sehr
sympathisch. Völlig zu Recht spielte Joja Wendt dieses Musikstück am 09. Juli 2009 bei der chinesischen Ausgabe von
"Wetten, dass?" vor 50 Millionen Fernsehzuschauern.
Das waren ungefähr 5 Minuten der Konzert-Show
dieses Pianisten. Die ganze Show zu beschreiben würde länger dauern, als sie sich anzusehen. Von den meisten
Newcomer-Bands hätte man in der Hälfte der in dem Absatz geschriebenen Worte eine gesamte Konzertzusammenfassung
schreiben können ...! (Bitte jeder Musiker einmal kritisch checken: Was und wie viel können sich die Leute nach einem
eurer Konzerte inhaltlich erzählen? ... Gibt es eine Vielzahl von begeisternden Momenten, die man gern auf einer Party
oder bei einem netten Gespräch an jemand anderen weiter erzählt? ... Wenn nicht, schlage ich vor mit eurem Team in ein
intensives Brainstorming zu gehen oder sogar ein Bandologie Band Coaching zu buchen und mich als Ideen-Entwickler mit zu
Rate zu ziehen. Vorausgesetzt natürlich, eure Musik und eure Live-Band 'steht' bereits. Im nächsten Beitrag gibt
es zudem einen Buchtipp zum Thema Ideenfindung.)
Abschließend zur Show von Joja Wendt, bevor wir noch kurz die
Webseite, www.jojawendt.de, durchgehen, möchte ich zu diesen faszinierenden
Beobachtungen und neuen Erkenntnissen über Produktgeschichten im Bezug auf Musik Herbert Grönemeyer zitieren. Auf einem
seiner neueren Alben singt er: "Es sind Geschichten, sie einen diese Welt".
Wohlgemerkt, insbesondere
für alle Bands, die glauben, die Stories in ihren Songtexten würden bereits für sich selbst sprechen: Geschichten sind
nur dann Geschichten (im Sinne des Publikums), wenn man sie sowohl akustisch, als auch sprachlich deutlich versteht und
den Inhalt gut nachvollziehen kann. Zudem gehört zu einer Geschichte ein Startpunkt, eine Entwicklung, die üblicherweise
eine bemerkenswerte Wendung, eine amüsante Idee oder eine unerwartete Erkenntnisse über den Erzählenden hervorbringt,
und natürlich ein entsprechender Endpunkt. Im Idealfall ein richtiges 'Finale'.
Für alle Webmaster und
Musiker, die eine eigene Webseite betreiben (ich hoffe, das sind alle von euch), nun also noch kurz zur Webseite des
Künstlers. Denn wie hoffentlich mittlerweile jeder Musiker weiß, gehört zu einer erfolgreichen Band oder einem
erfolgreichen Musikprojekt eine inhaltlich sehr gut aufgestellte Webseite mit einem Top-Informationsfluss und natürlich
mit Interaktionsmöglichkeiten.
In der Regel gehört dazu auch Gratis-Probematerial, sowie eine
Online-Verkaufsmöglichkeit. (Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl an sehr viele Bands und Musiker ... Punkt, Punkt, Punkt
...). Und übrigens, liebe Musiker: Auf einer Musiker-Webseite ist ein Menüpunkt mit dem glasklaren Titel
"Musik" durchaus angebracht! Mindestens jedoch sollte man – wenn man schon nicht "Musik" schreiben
möchte (warum findet man einen so benannten Menüpunkt eigentlich so selten auf Musiker-Webseiten?) – unter dem Punkt
"Medien" sofort eindrucksvolle Inhalte finden. Bei Joja Wendt, beispielsweise, gibt es dort ganz oben ein
Video, in dem man in knapp 5 Minuten einen ersten Appetitmacher und eine kleine Übersicht zu seiner aktuellen Show
sieht. Schön zusammengeschnitten, schnell, unterhaltsam, inhaltsstark und informativ.
Kurz einen Schritt zurück:
Kaum angekommen auf der Webseite des erfolgreichen Musikers flogen mir sofort weitere, schlagkräftige Argumente
entgegen, warum DIESER Konzertpianist 'es geschafft hat' und zig-tausende andere nicht.
1. Seine
Webseite ist gut strukturiert und vor allem findet man dort umfangreiche Inhalte. Unter anderem aktuelle Konzerttermine,
Videos seiner Show, Fotos und einen Shop.
2. Direkt auf der Startseite findet man dann auch noch etwas
anderes und man merkt: Joja Wendt zieht gemeinsam mit seinem Team das, was man sein 'Image' nennen könnte, voll
durch: Auf der Startseite kann man sich kostenlos Noten per Email senden lassen. Dort wird also, nur durch dieses
Angebot beispielsweise, indirekt vermittelt: Dieser Musiker ist 'ein Notenleser'. Indirekter Hinweis auf
seine Art zu Arbeiten und seinen Stil (hochwertig, instrumental, virtuos, jazzig, weltmännisch, bei Bedarf auch
klassisch). ... Bei Green Day, beispielsweise, wären Noten per Email höchstens als Scherz gut. Und das wäre nichtmal ein
guter. Bei Joja Wendt: genau das Richtige!
3. Interaktive Elemente sind eingebaut. Beispielsweise
"Hier per Email kostenlos bestellen". Übrigens, für alle Webmaster: Dabei wird bei Joja Wendt ein einfacher
Email-Link verwendet; das ist technisch simpel und durchaus OK. Wer sich mit Web-Programmierungen noch besser auskennt
würde hier natürlich direkt ein kleines PHP-Formular mit einer Checkbox als Newsletter-Bestellmöglichkeit integrieren.
Aber, erneut: GUT, dass hier überhaupt eine Interaktion stattfindet! Viele Musiker bieten eine solche Interaktion leider
auf der Webseite gar nicht an.
4. Direkt darunter ist ein Foto des Künstlers und der Text sagt:
"Informationen zur neuen CD "Mit 88 Tasten um die Welt – eine musikalische Weltreise" von Joja Wendt
finden Sie hier!" (Dort ist ein Link gesetzt). Das bedeutet im Klartext: Zunächst mal, es GIBT überhaupt
Informationen über diese Live-Show. Hier wird nicht einfach "irgendwas" verkauft, sondern der Anbieter kann
genau erklären, was den Zuschauer dort erwartet. Beim Klick auf den Link kommt man zu einer "Erläuterung zu den
Titeln". Das ist so wichtig, weil man somit den Zuschauer regelrecht in das Geschehen einbindet! Ich wiederhole
noch einmal: Würde Joja Wendt seine Musik 'kommentarlos' einfach nur live spielen – sogar mit der Show – wäre er
wahrscheinlich nicht halb so erfolgreich. ... Und ich frische auch gern, wieder dazu passend, noch mal das Zitat von
Grönemeyer auf: "Es sind Geschichten, sie einen diese Welt."
5. Links oben sieht man auf der
Webseite die "Joja Wendt-Fanseite". Egal, was sich dahinter verbirgt und wie viele Fans das sein mögen. Hier
wird gezeigt: Der Musiker HAT einen Fanclub, somit Unterstützer, eine "Unternehmer-Familie", ein Team, und
somit auch eine gewisse Bestätigung und einen gewissen Nachweis, dass 'sein Produkt' funktioniert. Mehr zu
diesem Thema gibt es im Video Interview mit Marc Weissenberger. (Folgt im dritten Punkt dieses Newsletters.)
6. Unter "Aktuelle Termine" sehe ich heute, am 01.09.2009, als aktuellsten Termin ... richtig:
den 01.09.2009. Nicht etwa veraltete Konzerttermine oder welche, die in so ferner Zukunft liegen, dass sie mich noch
nicht interessieren. Unter "Mehr Termine finden Sie hier", komme ich dann natürlich zu weiteren Terminen, auch
für das Jahr 2010.
7. Ein wichtiger Punkt; möglicherweise die wichtigste Information für einige Musiker:
Die Webseite von Joja Wendt ist grafisch relativ belanglos (reines HTML; kein Flash oder ähnliche Grafik-Spielchen) und
sieht sogar ein bisschen zusammengewürfelt aus. Entscheidend sind und bleiben allerdings die Inhalte und die
vermittelten Infos, sowie nicht zuletzt eine funktionstüchtige Verkaufsmöglichkeit und ein klarer Hinweis auf seine
aktuellen Konzerttermine, sowie seine Live DVD, von der weiter oben die Rede ist. Selbst kleine Schönheitsfehler
(Codierungsfehler im Bezug auf UTF-8 beim Umlaut von "Schönberg", fehlende Keywords) sind völlig in Ordnung,
solange der Rest steht wie eine Eins! ... Und wie hoffentlich deutlich wurde, steht der Rest auf einem inhaltlich
entsprechend hohen Niveau.
8. Für die Web-Spezies unter euch: Übrigens hat die Webseite einen sehr guten
Page Rank von "4". Und man findet die Seite per Suchmaschine besser, als sämtliche Youtube-Videos und
sonstigen Inhalte des Künstlers. Wenn das so ist(!), sei selbst auf Keywords gepfiffen ...! :)
So viel zur
Webseite. Ich hoffe, es war auch hier der eine oder andere gute Tipp dabei, der euch für eure Band inspiriert.
Wer sich noch mehr von diesem Top-Künstler inspirieren lassen möchte, dem kann ich wirklich sehr die besagte
Live DVD empfehlen. Die DVD gibt es inklusive Audio-CD für nur 22,95 Euro bei Amazon; sogar die Lieferung ist kostenlos.
(Für alle selbstständigen Musiker: Eine solche DVD sollte man meiner Meinung nach beim Finanzamt als Arbeitsmaterial
einreichen und absetzen. Kleiner Tipp am Rande ...)
Natürlich enthält die Live DVD auch den besagten
"Ping Pong Song", sowie ungefähr geschätzte 100 weitere Show-Ideen und Details, von denen man sich als Musiker
inspirieren lassen kann. (Um dann, natürlich, mit diesen Ideen als Grundlage, etwas eigenes zu entwickeln). Hier die
DVD:
2. Warum ein Pressefoto ein Ergebnis, kein Startpunkt, sein sollte
Wo wir gerade bei Jazzern und besonders hochwertig denkenden Musik-Künstlern im weiteren Sinne sind:
Erst
kürzlich fragte mich einer meiner Nachbarn, studierter Pop- und leidenschaftlicher Jazz-Musiker, ob ich ihn mal
bezüglich der Pressemappe für seine Band beraten könne. Ein hervorragender Musiker, der mit seiner Band Spitzenqualität
liefert.
Ich sagte zu und wir trafen uns zu einem Gespräch. Im Speziellen stellte sich die Frage: "Wie
muss ein professionelles Pressefoto aussehen?"
Eine meiner ersten Fragen war natürlich: "Was
verkörpert denn die Band genau?", um mit ihm über das anstehende Foto sprechen zu können. Die Reaktion überraschte
mich etwas, denn er zögerte mit seiner Aussage. "Naja, einerseits haben wir früher gern viel Quatsch gemacht,
andererseits haben wir dieses Image jetzt quasi abgelegt. Aber je nach Wunsch und je nach Veranstaltung bieten wir noch
lustige Einlagen in Interaktion mit dem Publikum. Wir spielen aber andererseits schon irgendwie ernste
Instrumentalmusik." ... "So ähnlich, wie Joja Wendt", dachte ich spontan und erzählte ihm dann auch von
diesem Künstler.
Im Lauf des Gesprächs wurde klar, dass die Band für ein aussagekräftiges Foto noch gar nicht
zielgenau genug aufgestellt ist. Erneut war ich überrascht, denn wie schon gesagt, ist der Musiker geradezu ein
Ausnahmetalent an seinem Instrument und seine Band klingt hervorragend und professionell. Doch wir kamen nicht weiter.
Immer wieder kamen wir zurück zu dem Punkt, welcher "Inhalt" sozusagen auf dem Foto dargestellt werden müsste.
Und da der Inhalt der Band nicht klar abgesteckt war, war auch der Inhalt des Fotos nicht klar.
... Wie
diejenigen von euch, die das Bandologie Buch bereits gelesen haben, wissen, könnte ich zu diesem Thema einen halben
Roman verfassen. So, wie in der "Anleitung
zum Zielgruppenmarketing" (Kapitel im Bandologie Buch, 29 Seiten) bereits geschehen. Dabei geht es dann um so
Themen wie eine genaue Zielsetzung, Visualisierungen als Hilfsmittel, grundsätzliche Überlegungen zur Band als
Unternehmung, Win/Win-Situationen, klare Positionierungen und dergleichen.
In diesem Fall mussten der Musiker
und ich als Ergebnis des Gesprächs feststellen, dass sich – außer ein Standard-Foto oder etwas 'an den Haaren
herbeigezogenes' – für diese Band keine taugliche, zielführende Foto-Idee entwickeln lässt.
Der einfache
Grund: Ohne Ziel, kein Weg. Ohne klare Inhalte, kein klares Foto-Motiv. Wenn man die Band, so, wie sie jetzt momentan
ist, fotografisch entsprechend der musikalischen Inhalte darstellen wollte, würde das Foto eine Mischung werden, aus
ernstzunehmenden Jazz-Musikern, die alle hervorragend auf ihren Instrumenten sind (Anzüge, Hemden oder ähnliches wären
angebracht), bei Bedarf des Veranstalters interaktive Elemente liefern (das wird schon sehr kompliziert; hier bräuchte
man dann streng genommen schon zwei Fotos; je nachdem, 'welchen' Auftritt der Band sich der Veranstalter bucht)
und zudem bietet die Band auch noch mehrere Programme an, die stilistisch sehr unterschiedlich sind. Noch dazu kommt,
dass in der Band vier Komponisten aktiv sind, die alle vier deutlich hörbar unterschiedlich komponieren ...
Kurzum: Egal, wie toll die Musik möglicherweise ist ... unter Informations-Aspekten ist diese Band zu diffus.
Wenn man seine Band als Unternehmen, also auch als Marke, betrachtet, dann ist in diesem Fall die Markenwirkung zu
schwach.
Und bei einem anstehenden Band-Foto zeigt sich diese Unklarheit beziehungsweise "zu weit gefächerte
Vielfältigkeit" in der Außenwirkung dann. Vorhanden ist sie allerdings durch die gesamte Band hindurch; es gibt
kein klares Konzept, kein Ziel ...
Das Gleiche gilt übrigens meiner Meinung nach auch für eine Presse-Info, eine
Webseiten-Gestaltung, sowie eine Bühnenshow: die Band sollte VORHER wissen, oder ein sehr intensives und deutliches
Gespür dafür haben, welche Inhalte von der Band präsentiert werden sollen und welche nicht. Man könnte auch sagen: der
"Style" sollte vor dem Foto und sonstigen 'Äußerungen' der Band bereits existieren und auch einen
entsprechend hohen Wiedererkennungswert haben. Ansonsten wird es erfahrungsgemäß sehr schwer für eine Band, sich am
Markt erfolgreich zu positionieren.
Ich hoffe es wundert sich niemand, dass die besagte Band zwar – aufgrund der
Qualität – ganz gut gebucht ist ... aber so richtig 'angekommen', am Ziel ihrer Träume sind die Musiker noch
nicht. Der Grund, in Kurzform: Kein klarer Traum => kein klares Ziel => kein klarer Weg. (Alle Details dazu und
auch zum Thema 'Eine Band auf dem Musikmarkt positionieren', gibt es im besagten Kapitel im Bandologie
Buch.)
Übrigens: Ich würde darauf wetten, dass es im Leben von Joja Wendt einen sehr prägnanten Moment, oder
sogar eine Phase, oder sogar einen dauerhaften, brennenden Wunsch des Musikers gab oder gibt, den man in wenigen Sätzen,
aus seiner Sicht, wahrscheinlich so formulieren könnte:
"Ich möchte, dass mein Publikum mich in einer
ausverkauften, großen Konzerthalle feiert, johlt und enthusiastisch applaudiert. Dabei möchte ich allerdings meine
Instrumentalmusik beibehalten und möchte NICHT auf Popmusik oder etwas ähnliches umsteigen." ... und wenn ein
solcher Wunsch erstmal so klar formuliert ist, kann man sofort die Frage hinten dran setzen: "OK, wie erreiche ich
das?"
Wenn das getan ist, ein solcher oder ähnlicher Wunsch (ein genaues Ziel) formuliert ist, dann
landet man sehr schnell beim Themengebiet der Ideenfindung. Das ist ein grundlegendes Element eines jeden Projektes,
beispielsweise einer Band, auf das man ruhig entsprechend viel Wert legen darf. Denn eine solche, dann entwickelte Idee
(oder ein ganzes Ideen-Paket) kann den entscheidenden Grundstein legen, um eine Band erfolgreich zu machen.
Zu
diesem Thema, Ideenfindung, habe ich vor einiger Zeit ein Buch gelesen, dass ich jedem Kreativen sehr empfehlen kann.
Wer also noch eine Idee braucht (oder gerade gemerkt hat, dass er eine braucht), sollte sich das folgende Werk besorgen
und die unzähligen, sehr guten und machbaren Praxis-Tipps in die Tat umsetzen:
3. Info Video: "So funktioniert das Musikgeschäft für eine Band heutzutage"
Wer bis hierher den Newsletter gelesen hat, hat Glück. Das wird heute extra-fett belohnt, denn jetzt folgt sozusagen das
heimliche Highlight dieses Newsletters.
Was auf dem im Newsletter zu sehenden Foto und im Rockthe.biz Tourdiary Part 13
(http://www.youtube.com/watch?v=u_89v3x94DU) eher die Anmutung
einer Spaß-Filmerei hat, formiert sich nun Stück für Stück zu einem Dokumentarfilm über die europäische Musikszene, der
inhaltlich voraussichtlich absolut bahnbrechend wird. Dort gibt es die wichtigsten Ergebnisse, Tipps und
Herangehensweisen direkt von selbstständigen Profi-Bands, die ohne Plattenlabel mit ihrer Musik Geld verdienen.
Gerade vor einigen Tagen, am Samstag, den 29.08.2009, hatte ich die Freude, einen Teil des gesammelten Wissens
von Marc Weissenberger für euch auf Video zu bannen! Wenn ihr so wollt, eine Vorab-Zusammenfassung der wichtigsten
Ergebnisse im Bezug auf Selbstvermarktung für Musiker und Bands, die Marc mit seinem Team auf der Reise durch Europa
sammeln konnte.
Ihr wisst, normalerweise bin ich ein Verkaufs-Fuchs und will euch immer irgendwas passendes für
den Erfolg eurer Band andrehen :) ... aber ganz im Sinne des Dokumentarfilms "Rockthe.biz" gibt es das nun
folgende Video gratis. For free. Kostenlos!
In guten 40 Minuten Gespräch sprechen Marc und ich unter anderem
über folgende Themen:
• Wie funktioniert das Musikgeschäft jenseits der großen Plattenfirmen heutzutage •
Tipps für Newcomer-Bands: Welche Kriterien muss man erfüllen, um als Musiker erfolgreich zu werden • Tipps: Bessere
Alternativen zur GEMA • Erklärung: Wie wichtig sind Live-Auftritte für den Erfolg einer Band • Tipps für gelungene
Live-Auftritte, mit denen man zahlende Fans gewinnen kann • Tipp: Lohnt es sich noch, Demos an Plattenfirmen zu
senden? • Tipps: So sollte man seine Band bestmöglich bei einer Plattenfirma vorstellen
... und weitere
Themen, speziell für Musiker, die mit ihrer Band Geld (oder mehr Geld als bisher) verdienen möchten.
Dieses
Gespräch zwischen Marc und mir ist übrigens erst seit Sonntag online und verzeichnet bereits über 130 Videoansichten.
Zudem kamen bei mir eine Reihe von Kommentaren per Email an, das Gespräch wäre sowohl unterhaltsam, als auch lehrreich
für Musiker.
Ich habe das Gefühl, dass sich dieses Info Video zu einem regelrechten Klassiker in der Musiker-
und Bandszene entwickeln kann. Marc und mir ist es, so denke ich, gelungen, die aktuell wichtigsten Faktoren und
Grundlagen für die erfolgreiche Selbstvermarktung als Musiker darzustellen. Selbstverständlich lässt sich in den 40
Minuten nicht alles erzählen; allerdings schon eine ganze Menge!
Obwohl ich am Gespräch beteiligt war, habe ich
mir das Video übrigens mittlerweile 3 Mal in voller Länge angesehen, weil mir noch immer neue Details oder ganze
Themengebiete (somit Denkanstösse) auffallen, auf die Marc in seinen Ausführungen hinweist. Es lohnt sich also, das
Video mehrfach zu sehen; ein Musiker schrieb mir auch schon: "Hab gerade das Video Interview mir angeschaut. Sehr
cool wollte ich dir gerade mal schreiben! Sprichst uns von der Seele =) Genau so machen wirs gerade. Ein paar Tipps hab
ich mir gleich mal rausgeschrieben."
Das Stichwort ist "rausgeschrieben", denn wie ich bereits
in der Einleitung des Bandologie Buches schrieb: "Das Aufschreiben einer Sache ist der erste Schritt von der
Theorie in die Praxis. Ich nehme wohl an, ihr wollt den Erfolg durchaus praktisch haben."
Mit diesen
Worten beende ich diesen Newsletter 006 und möchte mich an dieser Stelle noch mal herzlich bedanken, dass Marc sich die
Zeit für das Gespräch genommen hat. Zudem ein freundliches Dankeschön auch an das Management von Joja Wendt für die
Foto-Freigabe des hervorragenden Fotos von Joja Wendt am Klavier, das übrigens der Künstlerfotograf Manfred Esser
geschossen hat. (Wenn ihr Profi-Fotos braucht: www.manfredesser.de)
Und
hier nun endlich das Info Video für Musiker, mit Marc Weissenberger und mir im Gespräch:
Gute
Aussichten Im
Newsletter 007 wird es voraussichtlich um das Thema gehen "Myspace – Thanks for the add!"? ... wozu ich mir
einige Gedanken gemacht habe, die für euch als Band sehr hilfreich für die Selbstvermarktung sein können.
In
diesem Sinne ... bis zum nächsten Newsletter in ca. 30 Tagen!
Bandologie.de Nils Kolonko Eisenacher Strasse 65 10823
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=> "Bandologie - Wie man als Musiker seine Band zum Erfolg führt". Unter
anderem Gratis-Podcast mit kostenlosen Tipps & Tricks zum Musikbusiness. Zudem Buch und Hörbuch erhältlich. www.bandologie.de